Pubblicato il 12. aprile 2024

Tschetschenien verbietet schnelle (und zu langsame) Musik

Der tschetschenische Kulturminister hat ein Dekret erlassen, das angibt, welche Musik in dem Land künftig erlaubt ist und welche nicht. Seltsamerweise adressiert das Verbot aber nicht regierungskritische Textpassage oder anderweitig subversive Songs, sondern ausschliesslich das Tempo der Musik. Zumindest offiziell.

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Tschetschenien ist eine autonome Republik innerhalb von Russland. Wer die aktuelle Nachrichtenlage nicht deprimierend genug findet, darf gerne die Geschichte des Freistaates recherchieren. Wir verzichten auf die Geschichtsstunde und beschränken uns auf die gegenwärtige Situation: Seit 2007 ist Ramsan Achmatowitsch Kadyrow der Präsident von Tschetschenien. Kadyrow sieht aus, als ob er in der Schule gemobbt wurde, weil seine Pokémon-Karten nicht cool genug waren.

Ramsan Achmatowitsch Kadyrow (Bildquelle: Wikipedia)
Ramsan Achmatowitsch Kadyrow (Bildquelle: Wikipedia)

Wichtiger ist aber, dass Kadyrow ein properes Arschloch und ein Diktator ist, der eine regressive Politik betreibt und die ohnehin schon gebeutelte Republik weiter ins Verderben treibt. Das jüngste Beispiel dafür ist die Entscheidung des Kultusministeriums, das sowohl zu schnelle, als auch zu langsame Musik per sofort verboten hat.

Warum verbietet Tschetschenien Musik?

Kulturminister Musa Dadayev begründet das Verbot damit, dass zu schnelle oder zu langsame Musik nicht den traditionellen Werten der tschetschenischen Kultur entspreche. Weiterhin erwähnt Dadayev, dass die Übernahme von fremder Musik unzulässig sei.

Erlaubt sind neu nur noch Songs, die sich zwischen 80 und 116 BPM bewegen. Das klingt erstmal komplett beliebig, macht aber durchaus Sinn, wenn man bedenkt, dass sich beim Pop ein Durchschnitt von 120 BPM etabliert hat, während Rock häufig noch schneller ist

«Baby feat. Ludacris» von Justin Bieber ist mit 65 BPM zu langsam für Tschetschenien. Das Gesetzt hat durchaus auch gute Seiten.

Funktioniert das? (Spoiler: Nein)

Das Gesetz verbietet de facto einen Grossteil der Musik, die international die Charts füllt, was wahrscheinlich die Idee war. Gleichzeitig bleibt aber ein relativ grosser Spielraum für Musik, die mutmasslich nur bedingt den «traditionellen Werten» Tschetscheniens entsprechen. Ein paar Beispiele dafür.

Third Eye Blind - «Semi Charmed Life» (102 BPM)

Eine Crystal Meth-Hymne.

Cannibal Corpse - «I Cum Blood» (99 BPM)

Ein Song über einen medizinischen Notfall.

Kim Petras - «XXX» (112 BPM)

Drei Buchstaben und wenig Fantasie.

AC/DC - «Highway To Hell» (116 BPM)

Ah, klassische tschetschenische Musik, wie wir sie mögen.

MGMT - «Time To Pretend» (101 BPM)

«I'll move to Paris, shoot some heroin and f*ck with the stars» - wenn das mal nicht gute Werte sind.

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