Veröffentlicht am 23. April 2024

Moby feiert 25 Jahre «Play» mit einer Tour

1999 veröffentlichte Moby ein Album, das heute als Klassiker der elektronischen Musik gilt. Zum 25. Jubiläum von «Play» geht der New Yorker zum erstem Mal seit langer Zeit wieder auf Tournee und spielt am 25. September in Lausanne. Wir werfen einen Blick auf unsere fünf liebsten Tracks des Albums.

Journalist
350

1999 suchte die elektronische Musik noch ihren Platz in der Industrie und passierte vor allem in den Clubs oder Singles-Charts. Der New Yorker Musiker Moby revolutionierte das Genre, indem er in sein fünftes Album Elemente aus Blues, Gospel und Hip-Hop einfliessen liess. Damit ebnete er den Weg für einen eklektischen, elektronischen Stil, der für ein breiteres Publikum zugänglich war und auch auf Albumlänge funktionierte. 25 Jahre später ist «Play» noch immer ein zeitloser Klassiker, während andere Dance-Tracks aus der Zeit heute eher dated klingen.

Die Eröffnung mit «Honey»

Dieses Stück legt den Grundstein für das, was das Album bietet: spannende Samples und originelle Neuinterpretationen. In diesem Fall von «Sometimes», das im Original von der Blues-Sängerin Bessie Jones stammt. Moby verwandelt dieses bekannte, traditionelle Lied in eine sofort erkennbare moderne Hymne der elektronischen Musik.

«Porcelain» macht Melancholie tanzbar

Das Lied, das Moby nach einer Trennung geschrieben hatte, wurde zu einem der symbolträchtigsten Titel seiner Karriere. Als der Song veröffentlicht wurde, sagte Moby noch unter dem Einfluss seiner gut dokumentierten Selbstzweifel: «Als ich ihn zum ersten Mal aufnahm, dachte ich, dass er mittelmässig war. Ich mochte die Art und Weise nicht, wie ich es produziert hatte, ich dachte, es würde sich weich anhören, meine Stimme würde schlecht klingen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand anderes es hören will.»

Eine unerwartete Zusammenarbeit auf «South Side»

Während der Aufnahmen im Studio hatte Moby die Band No Doubt als Nachbar:innen. Gwen Stefani schlug vor, ihre Stimme einzusetzen, wenn im Refrain die Gitarren zu hören sind. Moby war mit dem Mix zunächst unzufrieden und nahm den Song erst nicht mit in Album-Tracklist auf. Erst eine spätere Version, die ihn zufriedenstellte, schaffte es drauf. Zum Glück!

Eine Explosion namnes «Bodyrock»

Ein explosiver, ruckartiger Track, der Hip-Hop und Funk verschmilzt – was später ein Markenzeichen von Moby wurde. Für diesen Song verarbeitete er Sprachsamples von Spoonie Gee von Treacherous Three und Nikki D und manipulierte den Song «What We All Want» der britischen Post-Punk-Band Gang of Four.

«Natural Blues» oder die Beschwörung der Vergangenheit

Vielleicht der souligste Titel des Albums, der ein Sample von «Trouble So Hard» der Blues-Sängerin Vera Hall enthält. Die Kombination ihrer kraftvollen Stimme mit den minimalistischen Synthesizer-Linien schafft einen Kontrast, der einer mystischen Beschwörung gleicht: Es ist fast, als wäre Vera leibhaftig anwesend. Das Musikvideo zum Song, bei dem David LaChappelle Regie führte, gewann im Jahr 2000 den MTV Europe Music Award für das beste Video.

Moby wird im Rahmen seiner «Play»-Jubiläumstour am 25. September 2024 in der Vaudoise Aréna in Lausanne spielen. Weitere Infos und Tickets gibt's hier.

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