Veröffentlicht am 23. Dezember 2022

A Very Indie Christmas

Die Schnauze voll von Chris Rea, Michael Bublé und Mariah Carey sowieso? Verständlich, so kurz vor den Feiertagen ist die Toleranz, für zu Tode gespielte Weihnachssongs, für gewöhnlich aufgebraucht. Wer während dem Festessen und beim Geschenke auspacken aber nicht auf die passende musikalische Untermalung verzichten will, kann die Christmas-Playlist der Familie mit diesen Indie-Perlen würzen.

Journalist

Brite Futures – «Last Christmas»

«Last Christmas» gehört zu meinen musikalischen Guilty Pleasures, was wahrscheinlich auch nur funktioniert, weil ich seit 20 Jahren kein Radio mehr höre. Die Version von den Brite Futures schraubt den Kitsch-Regler nochmals zwei Stufen höher (sofern das denn möglich ist) und verpasst dem Song eine zackige Synthpop-Note. Klar ist das cheesy AF, aber was will man schon erwarten von einer Band, die sich früher Natalie Portman's Shaved Head nannte.

Caesars - «Winter Song»

Hier cheate ich ein bisschen, «Winter Song» ist nicht per se Weihnachts-Musik, aber zumindest saisonal sind wir am richtigen Ort und die melancholischen Vibes klingen wie der Soundtrack zum Kopfkino über die vergangenen Feste meiner Kindheit. Dazu kommt, dass die Caesars eine absolut formidable Pop-Band waren, die es verdienen, für mehr als nur ihren Ipod-Song in Erinnerung zu bleiben. Wenn ihr also schon dabei seid, gönnt euch das wirklich tolle 2005er Album «Paper Tigers». Ich mache dasselbe und denke dabei Weihnachten 1993 und den Sega Mega Drive, der unter dem Baum lag.

Raveonettes – «The Christmas Song»

Es bleibt skandinavisch. Das dänische Noise-Rock Duo hat einige Weihnachtssongs im Petto, die meisten davon sind sehr solide. An die Qualität des Allerersten kommt allerdings keiner davon: «The Christmas Song» ist eine sehnsüchtige Hymne mit einer adäquaten Dosis Romantik, frei von jeglichem Schmalz. Dachten sich auch The Raveonettes, als sie den Song 2011 neu auflegten und um eine alternative Version ergänzten. Diese klingt etwas verträumter, trägt die Stimmung aber genau so gut in die geheizte Stube.

Phoebe Bridgers und ihre Weihnachts-Cover-Songs

Alle Jahre wieder schenkt uns die amerikanischen Songwriterin Phoebe Bridgers eine weihnachtliche Cover-Version und beweist dabei stets ein gutes Händchen. In diesem Jahr entschied sie sich für «So Much Wine» von The Handsome Family, den Anfang machte vor einigen Jahren «Have Yourself A Merry Little Christmas» von Frank Sinatra., dessen Cover ihr auch über diesem Artikel findet.

Sasami – «Little Drummer Boy»

Für die etwas abgründigen Vibes zu Weihnachten empfehlen wir diese tolle, creepy Version von «Litte Drummer Boy». Die amerikanische Sängerin und Songwriterin, die mal Teil der Band Cherry Glazerr war, ist Fan von Horrorfilmen, Goth-Vibes, Popmusik und Industrial – all das hört man diesem sehr eigenen Weihnachtslied an.

Kevin Morby – «Blue Christmas»

Der Songriter Kevin Morby musste anscheinend in seinem Leben schon mal sehr alleine Weihnachten feiern. Für diese toll gesungene Single umarmt er die Melancholie und Einsamkeit dieser Nacht und gibt uns allen den Trost, dass ein trauriger Abend am Ende immerhin zu einem sehr schönen Lied führen kann.

Mehr Futter für die Indie-Weihnachten findet ihr in unserer Playlist.

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