Veröffentlicht am 17. April 2024

7 Bands, von denen wir uns ein Comeback wünschen

«Why do all good things come to an end?» sang Nelly Furtado 2006 und das Unverständnis teilen wir. Zumindest dann, wenn es um grossartige Bands geht, die sich getrennt haben. Hier sind sieben Gruppen, die wir gerne wiedervereint sehen würden.

Journalist
2200

1. Outkast (Letzter Auftritt: 2014)

Wer zu «Hey Ya!» die Füsse still halten kann, ist entweder tot oder hasst Popmusik. Die funky Nummer ist auch mit 20 Jahren auf dem Buckel noch immer ein Garant für volle Tanzflächen und gute Laune. Outkast auf ihren Überhit zu reduzieren wäre aber zu kurz gedacht, schliesslich haben André 3000 und Big Boi einen riesigen Fußabdruck hinterlassen, Genre-Grenzen eingerissen und Polaroid eine unbezahlbare Werbekampagne geschenkt.

2014 spielten die beiden weltweit nochmals rund 40 Shows, seitdem herrscht Funkstille bei Outkast. Offiziell aufgelöst haben sich danach zwar nicht, aber sowohl André 3000 als auch Big Boi geben sich verschwiegen bezüglich einer möglichen Zukunft.

Comeback-Chancen: Durchaus realistisch, vorerst aber wohl eher nicht.

2. Oasis (Aufgelöst: 2009)

Unter allen hier genannten Acts sind Noel und Liam Gallagher mit Sicherheit die grössten Kindsköpfe. Seit 30 Jahren geben sich die Brüder verbal und physisch aufs Dach und irgendwie wird man den Verdacht nicht los, dass alles aus der Welt wäre, wenn sich die beiden einfach mal wieder gemeinsam betrinken würden.

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Liam und Noel haben seit der Trennung verschiedene Solo- und Bandprojekte etabliert. Die meisten davon sind okay bis gut, aber eben auch kein Ersatz für die grösste Britpop-Band aller Zeiten.

Comeback-Chancen: 100%, sofern sie sich irgendwann mal zusammenreissen können.

Simon & Garfunkel (Aufgelöst: 1958, 1970, 1972, 1977, 1984, 1990, 1993, 2005, 2010)

Über Simon & Garfunkels schwierige Beziehung haben wir vor einigen Wochen schon einige Zeilen verfasst: Art Garfunkel fühlte sich Paul Simon verraten, als dieser nach der kurzen Zeit mit Tom & Jerry (die Band, nicht der Cartoon) versuchte seine Solokarriere zu lancieren. Über die Jahre kamen weitere Unstimmigkeiten dazu und während der Produktion von ihrem 5. Album, «Bridge over Troubled Water», zerbrach die Beziehung komplett. Ihre Live-Auftritte wurden weniger und selbst einen Auftritt am Original Woodstock lehnten sie ab.

Das Folk-Duo hat sich bis 2010 insgesamt acht Mal wiedervereint. Eine letzte gemeinsame Tour scheint daher nicht komplett abwegig.

Comeback-Chancen: Eine Abschiedstournee sollte drin liegen.

The White Stripes (Aufgelöst: 2011)

Als The White Stripes 1999 ihr Debüt herausbrachten, dachten alle, dass Rockmusik nicht mehr cooler werden könnte und alle hatten recht. Jack und Meg White haben mit ihrem scheppernden Garage-Sound den Weg für zahlreiche Indie-Bands geebnet und massgeblich dazu beigetragen, dass die alternative Szene aus Tiefschlaf erwachte, in den sie nach dem Tod des Grunge gefallen war.

Jack White ist ein Workaholic und hat seit der Trennung von The White Stripes bereits sieben Alben herausgebracht. Einerseits Solo, andererseits mit verschiedenen Bandprojekten. Meg White wiederum befindet sich am anderen Ende des Spektrums: Die Drummerin hat sich komplett zurückgezogen, gibt kaum noch Interviews und hat ihre Musikkarriere scheinbar komplett beendet.

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Comeback-Chancen: Äusserst gering. Jack erwähnte zuletzt mehrfach, dass er nur noch selten Kontakt mit Meg hat. Ausserdem scheint er mit The White Stripes abgeschlossen zu haben. A seven nation army couldn’t bring them back.

Destiny's Child (Aufgelöst: 2006)

«Everything is bigger in Texas», so sagt man und offenbar gilt das auch für dort gegründete Bands. Destiny’s Child haben alles erreicht, was man als Band erreichen kann. Die First Ladies des modernen R&B sind zudem mit Stil und in Frieden von der Bühne gegangen – im oftmals aggressiven Pop-Business fast schon eine Seltenheit.

2013 standen Beyoncé Knowles, Michelle Williams und Kelly Rowland gemeinsam auf der Bühne für die Halftime Show des 47. Super Bowls. Aus der gemunkelten Wiedervereinigung wurde danach allerdings nichts.

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Comeback-Chancen: Ganz ok. Williams und Rowland müssten sich einfach damit abgeben, dass es eine Beyoncé-Show wird, auch wenn Destiny’s Child auf dem Konzertticket steht.

Late Of The Pier (Aufgelöst: 2010)

«They blew my fucking mind», waren Dave Grohls begeisterte Worte, nachdem er die Briten live gehört hatte. Jahre später gab er Late Of The Pier erneut einen Shoutout und bedauerte, dass die Band nur ein Album herausbrachte.

Nach der Auflösung haben sämtliche Mitglieder weiterhin Musik gemacht, den Hype und die Energie von Late of the Pier erreichte aber keines der Projekte. Kurzzeitig gab es Gerüchte über eine Wiedervereinigung, 2015 verunfallte allerdings der Drummer der Band, Ross Dawson, tödlich. Damit war die Sache vom Tisch.

Comeback-Chancen: Schwierig zu sagen, da es von der Band nie ein offizielles Statement gab. Denkbar wäre zudem, dass die übrigen drei Mitglieder sich aus Respekt zu ihrem verstorbenen Freund bewusst dagegen entschieden haben. Sowohl wir, als auch Dave Grohl, hoffen aber, dass Late of the Pier trotzdem nochmals die Tanzflächen anzünden.

ABBA (Letzter öffentlicher Auftritt: 1982)

Machen wir’s kurz: Nach all dem Rumgeeiere mit dem neuen Album, der Avatar-Show und dem nicht enden wollenden Wirbel um das «Mamma Mia!»-Musical, wäre eine Reunion eigentlich der konsequente nächste Schritt. Dazu wird es aber nicht kommen, weil Benny Andersson keine Lust hat. Drei der vier ABBAs gehen zudem unterdessen auf die 80 zu, was die Chancen auf ein Comeback mit jedem Jahr ein bisschen mehr schrumpfen lässt.

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Comeback-Chancen: Inexistent.

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